Regina Radlbeck-Ossmann: Vom Papstamt zum Petrusdienst. Zur Neufassung eines ursprungstreuen und zukunftsfähigen Dienstes an der Einheit der Kirche  

Regina Radlbeck-Ossmann

Vom Papstamt zum Petrusdienst

Zur Neufassung eines ursprungstreuen und zukunftsfähigen Dienstes an der Einheit der Kirche

Reihe: Konfessionskundliche und kontroverstheologische Studien, Band

497 Seiten, gebunden (Leinen), mit Schutzumschlag, 24 cm, 900 g

1. Ausgabe Januar 2005

Bonifatius Verlag, Paderborn

ISBN / Code: 978-3-89710-274-3

Preis: 24,90 €

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Beschreibung:

Papst Johannes Paul II. lädt in seiner 1995 veröffentlichten Ökumene-Enzyklika ein zum Dialog über eine erneuerte Form des Petrusdienstes. Gleichzeitig weist er aber darauf hin, dass Zugeständnisse dort enden, wo das Wesentliche der petrinischen Sendung tangiert ist. In der ökumenischen Diskussion besteht nach wie vor Unklarheit, wo die vom papst bezeichnete Grenze eines möglichen Entgegenkommens genau verläuft.
Die vorliegende Studie lässt sich von dieser Situation herausfordern. Anders als vergleichbare Bemühungen setzt sie nicht bei den klassischen Primatsstellen an, sondern wendet sich statt dessen dem historisch greifbaren DienstSimon Petri zu. Dabei geht sie der Frage nach, wie der Apostel selbst seinen Dienst verstanden und gelebt hat. Anhand markanter Einzelsituationen, die Petrus in nachösterlicher Zeit mitgestaltet hat, untersucht sie, welche Vorentscheidungen seinem Handeln zugrunde liegen. Gefragt wird einmal nach seinem Verständnis von Einheit der Kirche und zum zweiten nach den Formen, in denen er seinen Dienst wahrnimmt. Dabei zeigt sich, dass es im Dienst des Apostels Grundlinien gibt, die es erlauben, von einem spezifisch petrinischen Profil des Einheitsdienstes zu sprechen.
Da die Einheit der Kirche immer wieder neu und immer wieder anders bedroht ist, kann ein authentischer Dienst an der Einheit der Kirche sich nicht mit einer einfachen Reduplikation des Dienstes begnügen, den der Apostel selbst in der Urkirche geleistet hat. Ein zweiter Untersuchungsgang fragt deshalb, wie sieben exemplarisch ausgewählte Päpste auf spätere Gefährdungen kirchlicher Einheit reagiert haben. Zu ihnen gehören: Leo I., Gregor I., Gregor VII., Innozenz III., Leo X., Pius IX. und Johannes XXIII. Auch ihr Dienst wird in seinem historischen Kontext betrachtet und auf seine prägenden Grundlinien (Einheitsverständnis, Formen des Handelns) hin befragt. Die Zusammenschau der Einzelergebnisse liefert überraschende Einsichten in die Kontinuität bzw. Varianz des von den Päpsten erbrachten Dienstes an der universalen Einheit der Kirche.
Ein abschließender dritter Teil analysiert, inwieweit der Dienst der ausgewählten Päpste als eine legitime Fortsetzung des auf Simon Petrus zurückgehenden Einheitsdienstes gelten kann. Dabei zeigt sich, dass das petrinische Profil auch in geschichtlich veränderter Situation zu einer authentischen Ausprägung eines universalen Einheitsdienstes führt, während Abweichungen von diesen Grundlinien problematische Konzeptionen zur Folge haben. Das Ergebnis der Studie legt nahe, dass das spezifisch petrinische Profil Bestandteil dessen ist, was als das Wesentliche der petrinischen Sendung angesehen werden kann.